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Bald kein Mikroplastik mehr in Kosmetika?

Das Fraunhofer-Institut veröffentlichte eine Berechnung, nach der in Deutschland pro Jahr 922 Tonnen Mikroplastik für Kosmetika verwendet werden. Für Wasch-, Putz- und Reinigungsprodukte sind es jährlich 55 Tonnen.

Jetzt fordert Bayerns Bundesratsminister Florian Hermann das Aus für Mikroplastik in Kosmetika und anderen Pflegeprodukten. Auch die Bundesländer Hamburg, Thüringen, Berlin und Bremen haben ähnliche Anträge gestellt.

Die Kunststoffmikropartikel werden in den Kosmetikprodukten als Schleifmittel (z.B. in Peelings), Bindemittel, Füllmittel und Filmbildner verwendet. Durch das Abwasser gelangen die Kunststoffe in die Umwelt und unsere Gewässer, da sie in den Kläranlagen meist nicht herausgefiltert werden können.

Für die Verbraucher*innen ist es schwierig bis nahezu unmöglich herauszufinden, in welcher Form und Größe der Kunststoff in dem Produkt vorliegt, da es leider keinerlei
Transparenz durch Kennzeichnungen gibt.

Deshalb hat die Umwelt- und Naturschutzorganisation BUND einen Einkaufsratgeber mit dem Titel „Mikroplastik und andere Kunststoffe in Kosmetika“ entwickelt. In diesem sind Produkte aufgelistet, die einen oder mehrere der Mikrokunststoffe enthalten.
Du kannst ihn als PDF
hier downloaden.

Mikroplastik - die unsichtbare Gefahr

Die Kunststoffe aus Shampoo, Duschgel, Peeling und Co gelangen genauso wie die Plastikpartikel aus Putz- und Waschmitteln, Reifenabrieb, Plastiktüten, Fussel synthetischer Kleidungsstücke, etc. in unsere Gewässer. Mikroplastik ist mittlerweile sowohl an der Wasseroberfläche als auch in den Tiefen des Meeres nachweisbar. Und neben den Schadstoffen, die bereits im Plastik enthalten sind, ziehen die Kunststoffteilchen wie ein Magnet noch weitere Umweltgifte an. – Eine ökologische Katastrophe!

Je kleiner die Partikel sind, von umso mehr Lebewesen werden sie als Nahrung aufgenommen – vom winzigen Plankton bis hin zum riesigen Wal. Und am Ende der Nahrungskette stehen wir – der Mensch! 

Erst vor kurzen haben österreichische Forscher Mikroplastik in Stuhlproben nachgewiesen.

Es geht auch ohne Plastik

Dass man Kosmetika auch ohne umweltschädliche Zusätze herstellen kann, beweisen die Hersteller der Naturkosmetik. 

Und auch der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. empfiehlt seinen MItgliedern mittlerweile, auf Mikroplastik in den Kosmetika zu verzichten. Laut Angaben von BUND kündigten bereits viele Hersteller selbst „den Ausstieg aus Mikroplastik“ an – leider betrifft das jedoch nur die festen Partikel und nicht die gelösten oder flüssigen Kunststoffe.

Auf der Internetseite www.bund.net/meere/mikroplastik sind die entsprechenden Hersteller aufgelistet.

Gibt es schon bald ein Mikroplastik-Verbot?

Die bisher freiwilligen Selbstverpflichtungen der Hersteller reichen nicht aus, um die Umwelt vor den katastrophalen Folgen des Mikroplastikeinsatzes zu schützen.

Das Ziel des bayerischen Bundesratsministers:

Kosmetika sollen frei von Mikroplastik werden.

Die synthetischen Stoffe seien verzichtbar, denn sie könnten durch natürliche Substanzen ersetzt werden. Nun solle dafür die Industrie in die Pflicht genommen werden, erklärt er der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Als ambitionierte Deadline zur Umsetzung nennt er dafür das Jahr 2020.

Sowohl auf europäischer Ebene, als auch national will der Bundesrat nun mögliche Verbote oder Produkt-beschränkungen durch die Bundesregierung prüfen lassen.

Was du schon jetzt tun kannst

Der Vorstoß der Politiker ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und wichtig für das Überleben aller Lebewesen auf unserer Erde.

Wir müssen aber nicht warten, bis die Politik oder die Hersteller handeln. Du kannst jetzt schon oft auf Mikroplastik verzichten.

  • Kaufe nur Naturkosmetika, bzw. Kosmetik von Herstellern, die beim BUND gelistet sind.
  • Oder stelle deine Kosmetik selbst her. 
    Bei smarticular.net findest du z.B. tolle Ideen, die wirklich leicht nachzumachen sind. Und in selbstgemachter Kosmetik ist ganz sicher kein Mikroplastik versteckt 😉
  • Weniger ist oft mehr: Viele Pflegeprodukte brauchen wir gar nicht.
  • Verwende biologisch abbaubare Putz- und Waschmittel von entsprechenden Herstellern und verzichte auf unnötige Weichspüler. 
  • Vieles kannst du wieder selbst herstellen oder statt gekauftem Reiniger natürliche Mittel wie Natron, Essig, Soda, Kernseife und Zitronensäure verwenden. In dem Buch „Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“ findest du darüber viele Infos und Tipps.

Informiere dich weiter darüber, wo und wie du auf Plastik verzichten kannst.

  • Hier bei monilisa findest du noch mehr Beiträge zum Thema Nachhaltigkeit und Leben mit weniger Plastik.
  • Das Plastik-Sparbuch von smarticular.net wartet mit vielen Alternativen und Ideen auf, wie man Plastik einsparen kann.
  • Bestimmt findest du auch selbst Ansatzpunkte für mehr Nachhaltigkeit und plastikfreie Alternativen.

Petitionen für einen Ausstieg aus Mikroplastik

Unterstütze durch deine Unterschrift den Ausstieg aus der Mikroplastik:

Zusammen können wir viel verändern, wie dieser Erfolg zeigt:

Petition „dm: Mikroplastik raus aus dem Sortiment!“

“ dm hat bei mehr als 80 Balea-Produkten aus den Bereichen Haar-, Körper- und Gesichtspflege die Rezeptur umgestellt und dabei auf synthetische Polymere verzichtet. So steht es auf der Webseite von dm.“
 – Den Link findest du hier

„Eure zahlreichen Unterschriften – fast 200.000 – die vielen Social-Media-Beiträge von Campact und Medienberichte zu unserer Petition haben einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass dm sich nicht aus der Verantwortung ziehen konnte – und am Ende bei mehr als 80 Balea-Produkten auf flüssiges Plastik verzichtet hat. Dafür bedanke ich mich bei allen, die diese Petition unterzeichnet haben!“ – Quelle: Campact.eV

Deine Unterschrift gegen Mikroplastik

KENNZEICHNUNGSPFLICHT FÜR MIKROPLASTIK

"Mikroplastik stellt ein großes Umweltproblem dar. Die Erzeugung und Verwendung sollte/muss eingeschränkt, bzw. möglichst vermieden werden. Eine Kennzeichnungspflicht würde indirekt über den Verbraucher dazu führen, dass dieser bei der Produktwahl auf Produkte ausweicht, die kein Mikroplastik enthalten. Somit würde über den Verbraucher weniger Mikroplastik in die Umwelt eingebracht und Hersteller dazu motiviert werden, diesen Trend zu unterstützen." Unterstütze diese Petition auf openpetition.de und klicke auf den Titel!

Verbot von Mikroplastik in Kosmetik - und Körperpflegeprodukten in Deutschland

"Wir fordern den Deutschen Bundestag auf, ein Verbot zur Produktion und Nutzung von Mikroplastik in Kosmetik -und Körperpflegeprodukten zu beschließen. Mikroplastik in Kosmetik -und Körperpflegeprodukten sind bereits von mehreren Ländern verboten worden. auch innerhalb der EU. Es gibt ausreichend Ersatzstoffe auf biologischer Basis, daher ist dieses Verbot auch wirtschaftlich zu vertreten." Unterstütze diese Petition auf change.org und klicke auf den Titel!

Quellen: BUND, Augsburger Allgemeine Zeitung, smarticular, change.org, openpetition.de, dm

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